JRKler:innen aus Weilheim und Peißenberg beschäftigten sich ein Wochenende lang mit Taubheit und mentaler Gesundheit
Lehrreiches Wochenende
Ein lehrreiches Wochenende hatten vor kurzem die Mitglieder der Jugendrotkreuz Ortsverbände Weilheim und Peißenberg.
Am Samstag stand dabei die Taubheit im Vordergrund. Hierzu wurde Sören, selbst taub, als Referent eingeladen. Am Vormittag gab es von ihm zunächst einen theoretischen Input mit viel Wissenswerten zu dem Thema. So erfuhren die 12 – 29-Jährigen, dass der Begriff „Gehörlos“ ungerne verwendet wird, da dieser durch das Wort „los“ auf etwas Fehlendes hinweist. Dies wird von den Betroffenen selbst aber meist gar nicht so gesehen. Deswegen wird von diesen der Begriff „taub“ verwendet. Übersetzt wurde von zwei Dolmetscherinnen. Nach einem leckeren Mittagessen verabschiedeten sich die zwei Dolmetscher:innen und es gingen in einen praktischen Teil. Die Jugendlichen durften Wörter aufschreiben, die sie gerne in Gebärde lernen würden. Hier lag der Blick besonders auf einfachen Vokabeln, die die im Fall einer Verletzung oder Erkrankung hilfreich sein könnten. Sören zeigte anschließend die unterschiedlichen Gebärden und gab eine Einführung in das Fingeralphabet. Abschließend konnten die Jugendlichen die erlernten Gebärden aufnehmen, um sie für die Zukunft bereit zu haben oder sie immer wieder lernen zu können.
Der Tag wurde mit dem gemeinsamen Zubereiten des Essens und einer fetten Faschingsparty beendet.
Am Sonntag gab es nach einem gemütlichen Frühstück ein weiteres spannendes Thema. Es ging um mentale Gesundheit. Zu Beginn gab es einen kurzen theoretischen Input zum Stress. Anschließend wurden stressige Situationen gesammelt und eingeordnet. Dabei wurde festgestellt, dass jeder und jede unterschiedlich schnell gestresst ist. In der Kleingruppe wurde nun gesammelt, was jedem einzelnem hilft, wenn es einem Mal nicht so gut geht. Ergänzt wurde das ganze durch externe Hilfsangebote wie der Nummer gegen Kummer. Nach dem Mittagessen ging es darum, was getan werden kann, wenn es anderen schlecht geht. Das Fazit hier war, dass es als Freund:in nicht wichtig ist, das Problem zu lösen und meist ein offenes Ohr schon Hilfe genug ist. Den Abschluss machte eine Einheit in der jede:r anonym Situationen einbringen konnte, die ihn oder sie gerade beschäftigten. Die Gruppe hat dann gemeinsam nach möglichen Lösungsideen gesucht.
Für die knapp 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen war es in dieser Altersklasse mit das erste Wochenende seit Corona. Für die jüngeren gab es bereits im Herbst/Winter eine gemeinsame Übernachtung für die ab 12-Jährigen aber noch keine eigene Aktion. So wurde das Wochenende auch genutzt, um endlich wieder Zeit miteinander zu verbringen, zu ratschen und zu chillen.