Statt auf den Zeltplatz ging es in die Halle. Ob das schlechte Wetter die Stimmung getrübt hat und was sonst noch so beim Hallenlager passiert ist liest du hier.
"Liebe Kinder, kommt ihr bitte!"
Regen mit Unwettern und niedrige Temperaturen kündigte der Wetterbericht für die Zeltlagerwoche des Jugendrotkreuz Weilheim und Peißenberg an. Aus Sicherheitsgründen hat sich das 15-köpfige Leitungsteam kurz vorher dazu entschlossen das Zeltlager zu einem Hallenlager werden zulassen. Dies war nur möglich dankt der Gemeinde Wessobrunn, die spontan die Mehrzweckhalle zur Verfügung stellte. Während die Betreuer*innen bereits am Sonntag zum Aufbau anreisten ging es für die 30 Kinder erst am Montagmittag los. Nach zahlreichen Spielen und dem Bezug der Schlafplätze gestalteten die Teilnehmer*innen ihre eigenen Biertischgarnitur. Am Abend besuchte sie der SV Wessobrunn, um gemeinsam Fußball zu spielen. Bevor alle ins Bett fielen durfte sich jeder noch Stockbrot am Lagerfeuer grillen.
Am nächsten Tag mussten die Kinder sich ihren Helden bauen. An verschiedenen Stationen galt es die unterschiedlichsten Spiele und Aufgaben zu bewältigen, um Materialen und Gegenstände für den perfekten Superhelden zu bekommen. Nach einer ausgiebigen Mittagspause, in der die Kinder Zeit hatten, Wikinger Schach zu spielen oder sich beim Kinderkiosk einzudecken, galt es Antworten zu finden. Warum sind manche Verbände in Papier und andere in Plastik eingepackt? Gibt es da einen Unterschied? Wie geht die Seitenlage? Was sind diese W`s? Auf diese und viele andere Fragen lernten die Kinder die Antwort kennen. Am Abend dann die Überraschung, alle Betreuer*innen hatten sich in ein schickes Gewand geworfen. Der Grund lies nicht lange auf sich warten, der beliebte Casino Abend stand an. Bei Poker, Black Jack, Roulette und vielen anderen Spielen versuchten die Kinder die Betreuer abzuzocken. Das gewonnen Geld konnte in leckere Cocktails investiert werden.
Die Mitte der Woche wurde mit dem zweiten Teil der Ersten Hilfe begonnen. Hier gab es noch Infos zum Sonnenstich, zu Verätzungen oder zur richtigen Versorgung einer starkblutenden Wunde. Nach leckeren Kässpatzen zum Mittagessen startete die Mittagspause in der zahlreiches geboten war. Die Mädls zog es besonders zum Haarsträhnen flechten welches bereits am Vortag schon angeboten wurde. Auch gut angenommen wurde das Batiken. Hier konnten die Kinder ihre weißen Tshirts in super sommerliche Tshirts verwandeln. Verwendet wurden hierfür aber nicht irgendwelche gekauften Farben, sondern selbstgemachte Farben aus Roter Beete, Kurkuma und Krepppapier.
Zum Nachmittag hin wurde dann auch endlich das Wetter wieder etwas besser so das das geplante Geländespiel starten konnte. Die Kinder wurden in zwei Teams geteilt und in einem kleinen abgegrenzten Waldstück wurde dann das Spiel erklärt. Jedes Team hat im Wald einen Holzpfosten versteckt, quasi die Lagerfahne. Diese galt es zu beschützen aber geleichzeitig natürlich auch den Holzpfosten der anderen Gruppe ausfindig zu machen und zu stehlen. Dabei durfte man sich natürlich nicht erwischen lassen, denn wurde man auf gegnerische Seite gefangen konnte einen nur ein Teammitglied wieder befreien und das konnte dauern. Als es nach langem hin und her endliche einer Gruppe gelang gab es ein weiteres lustiges Spiel. Diesmal gab es drei Teams und jedes Kind bekam eine Nummer auf den Kopf gebunden. Nun zogen die Kinder durch den Wald und mussten die Nummern der anderen Kinder herausfinden und laut rufen. Gar nicht so einfach, wenn diese auf dem Boden krochen, sich im Gebüsch duckten oder hinter Bäumen versteckten.
Zwischen den Programmpunkten und dem Essen blieb für die Kinder immer wieder jede Menge Zeit, um ausgiebig in der Halle zu spielen oder mit dem ein oder anderen Betreuer herum zu toben. Auch beliebt war die Lagerpost. Hier konnte an Kinder und Betreuer*innen Briefe geschrieben werden und das wurde auch fleißig gemacht. Am Abend stand die Nachtaktion an. Die Kinder sollten, die im Wald versteckten, Knicklichter finden. Jedes Team aber nur seine Farbe. Nach einer halben Stunde hatten alle fünf Teams all ihre Knicklichter gefunden und es ging ab ins Bett.
Der Morgen startete, wie bereits jeder andere Morgen, mit einem Guten-Morgen-Tanzen. So schallten durch die Halle „komm hol das Lasso raus“ oder der Medikopter Song, bei dem bereits im ersten Jahr die Kinder abgingen. Nach dem Frühstück und ein paar Spielen wurden die Kinder kreativ. Beim Upcycling bastelten die Kinder aus alten Schallplatten, Stoffen, Wolle, Ästen und vielem anderen geniale Mobiles. Nachdem Mittagsessen und der Mittagspause, bei der im Wald gespielt oder wieder gebatikt werden konnte, durften die Kinder ihr gelerntes über die Erste Hilfe in der Praxis nochmal üben.
Im Anschluss starteten die Workshops. Zur Auswahl standen jede Menge Angebote. Sehr beliebt war die Notfalldarstellung, hier durften sich die Kinder gegenseitig Wunden schminken. Für die Sportlichen gab es einen Crashkurs in Taekwondo und wer lieber raus wollte durfte mit in den Wald und dort schnitzen oder Unterschlüpfe bauen. Außerdem wurden noch Massagebälle gebastelt und Aktive konnten sich noch im Improtheater versuchen. Das Abendessen lies dann den neuen Hallenlagerohrwurm zum Vorschein kommen. „Liebe Kinder, kommt ihr bitte“ wurde auf alle möglichen Betreuer*innen und Kinder umgedichtet und wollte nicht mehr aus dem Kopf verschwinden.
Am Abend besuchte dann die Feuerwehr Wessobrunn und Haid die Kinder. Mit den Feuerwehrautos und dem Rettungswagen fuhren die Kinder mehrere Runden durch Wessobrunn und Haid. Dabei waren nicht nur die Kinder, sondern auch so manche Betreuer von den Fahrzeugen begeistert. Die Fahrzeuge wurden erklärt und die Kinder durften sich im Löschen versuchen. Anschließend zogen die Kinder wieder in die Halle, um die legendäre Abschlussparty zu feiern. Bei Mitsing- und Tanzliedern und einer Cocktailbar verging auch der letzte Abend wie im Flug. Todmüde fielen die Kinder ins Bett und die Leiter*innen zogen sich zu ihrer abendlichen Besprechung zurück.
Am letzten Vormittag wurde gepackt und noch eine fetzige Rund capture the bottle gespielt. Zum Abschluss bekam jede*r Teilnehmer*in noch eine persönliche Urkunde und die Kinder wurden nachhause entlassen. Das Fazit ist ein super gelungenes Hallenlager und es freuen sich alle auf das nächste Jahr.
Bedanken möchten wir uns an der Stelle nochmals bei der Gemeinde Wessobrunn für die kurzfristige Unterstützung, dem Biomichl Weilheim für die täglichen Obstspenden, der Feuerwehr Wessobrunn und Haid für die Blaulichtparty am Donnerstag, den Mama`s die Kuchen gebacken haben und einkaufen gegangen sind, dem Busunternhemen Krieger für die spontane und kostenlose Stornierung des Busses, den Eltern für ihr Verständnis, dass wir das Zeltlager spontan zum Hallenlager umgewandelt haben und unserem Kreisverband für die ganzen Materialen.